VFF-Präsident Helmut Meeth umriss in seiner Begrüßung zunächst die große Aufgabe des Klimaschutzes, den Stellenwert der Gebäudesanierung als Pfeiler der Klimaschutzpolitik und betonte die Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung der Sanierungsrate. Konkret wies Meeth dabei auf den wichtigen Beitrag der Fenster- und Fassadenbranche - der dynamischen transparenten Gebäudehülle - hin. Er betonte, dass die Fertigungskapazitäten für eine höherer Sanierungsrate bestehen, dass aber im Bereich der Montage die Kapazitäten um jährlich 2.000 Fachkräfte erhöht werden müssen, wozu die im Folgenden vorgestellte Studie beauftragt wurde.
Martin Langen (B+L Marktdaten GmbH) präsentierte in seinem Impulsvortrag die wichtigsten Ergebnisse seiner Studie zum Thema „Lösungsansätze zur Deckung des Kapazitätsbedarfs bei Erhöhung der Sanierungsrate“. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der Auslastung und der Kapazitätsreserven beim Handwerk stellte Langen verschiedene Szenarien zur Steigerung der Kapazität im Bereich der Fenstermontage vor. Als effektivste Ansätze hob Langen die Qualifizierung von Branchenwechslern oder Quereinsteigern sowie die Steigerung der Produktivität durch Schulungen, innovative Produkte und Vorfertigung hervor. Und Langen kam zu dem Schluss: „Die Handwerksbetriebe wären auf die Weise in der Lage auch die zusätzlichen Aufträge durch eine Steigerung der Sanierungsquote auf 2,0% umzusetzen.“
Anschließend führte Thomas Drinkuth, Leiter der RTG Repräsentanz Transparente Gebäudehülle, durch die Podiumsdiskussion der Bundestagsabgeordneten. Die Vertreter der Politik waren sich in der Diagnose der derzeitigen klimapolitischen Situation und der damit verbundenen Herausforderungen weitgehend einig. Unterschiede zeigten sich in der Schwerpunktsetzung der klimapolitischen Ansätze: Stichworte hierzu waren: „Klimaneutralität“ jetzt schon im Bauen anzustreben, Klimapolitik als systemischen Zusammenhang von Maßnahmen zu managen, die Aufgabe der „Aufklärung“ der Bau- und Sanierungswilligen über den (auch persönlichen) Nutzen der Investitionen und Investoren sowie die Fragen der Finanzierbarkeit und schließlich auch der sozialen Gerechtigkeit. Auch die weitere Diskussion war gleichermaßen von der Kompetenz der Beteiligten wie von der Bereitschaft, die Positionen miteinander zu vermitteln, geprägt.
„Wenn die Politik auch in ihren öffentlichen Diskussionen so sachlich und ernsthaft über den Weg der Klimawende diskutieren würde wie die jeweiligen Experten der Fraktionen in unserem Politik-Dialog, wäre mir um die Zukunft der Klimapolitik auch im Gebäudebereich weniger Bange“, so VFF-Geschäftsführer Frank Lange nach der Veranstaltung. „Wir werden so oder so mit langem Atem den Beitrag von Fenstern und Fassaden zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz in Neubau und Sanierung weiterhin nachdrücklich der Öffentlichkeit und Politik vermitteln. Und das heißt: Nach dem Prinzip Efficiency First bewirkt mehr Sanierung von Fenstern und Fassaden in der Gebäudehülle auch mehr Klimaschutz.“
Screenshot „PD_Meeth“: VFF-Präsident Helmut Meeth eröffnete den Politik-Dialog per Online-Übertragung aus der Eifel. (Bild: VFF)
Foto „PD_Vor-Ort“: Im Palais am Pariser Platz liefen alle Leitungen und Bilder des Politik-Dialogs zusammen – vor Ort: Thomas Drinkuth, RTG, und Eckhard Pols, CDU (rechts). (Foto: VFF)
Screenshot „PD_Langen“: Mit einem Impulsvortrag zur möglichen Kapazitätsdeckung der Branche bei erhöhter Sanierungsrate gab Martin Langen Impulse für die Diskussion. (Bild: VFF)
Screenshot „PD_Teilnehmer“: Die Online-Teilnehmer der Bundestagsfraktionen ohne Eckhard Pols von der CDU (vor Ort) und Timon Gremmels von der SPD (nur per Ton zugeschaltet). (Bild: VFF)
Grafik „Studie“ mit QR-Code „QR-Studie“: Hier können Sie die Studie „Lösungsansätze zur Deckung des Kapazitätsbedarfs bei Erhöhung der Sanierungsrate“ kostenlos downloaden. (Grafik: VFF)
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